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Foren-Name: Tagesberichte & Fotoserien
Beitrag Nr.: 4135
Beitrag Nr.: 2
#2, Antworten auf einige Fragen
Geschrieben von MarcelR am 12-Mai-12 um 22:14 Uhr

So, sattgegessen und die Eindrücke verdaut und einsortiert, nochmal das Ganze mit etwas mehr Ruhe. Ich habe ein paar Fragen gehört, und würde gerne aus meiner Sicht antworten:

Ist es lahm, oder nicht?
! Ja, es *sieht* von *außen* lahm aus. Wirklich. Und interessanterweise ist Speed jetzt auch wirklich nicht das erste Attribut, welches ich bei Shambhala nennen würde. Aber! Es scheint eben sehr exakt getimet zu sein. Es reisst einen nicht aus dem Stuhl, man könnte aber auch garantiert nicht mit offenem Bügel fahren. Das Turnbackelement hat genau die richtige Geschwindigkeit, um sich richtig gut, interessant und ungewöhnlich zu fahren. Absolut no hangtime.

Ist Shambhala der große Wurf?
! Ja und nein. Nein, es ist nicht der absolute megasuperduper Überflieger, für den man alles stehen und liegen lassen muss, um sofort hierher zu kommen. Aber ja, Shambhala ergänzt perfekt das Achterbahnportfolio von PA. Es ist groß, es rockt mit Airtime, es ist ganz anders als Baco, Khan oder Stampida - aber eben genau die perfekte Ergänzung. Eben eine große Bahn, die einen großen Park noch größer macht! Und schlussendlich zählt sowieso die Meinung von Otto-Normalbesucher für den echten Erfolg - und wie gesagt, die waren zumindest heute rundweg begeistert.

Wie ist die Thematisierung?
! Scha. Nicht jetzt so, dass man vor lauter Begeisterung ein feuchtes Höschen kriegen müsste. Die Station als Tempel sieht toll aus. Ein paar Dekoelemente sieht man ja auch oben. Der Majorfotospot mit den Fontänen ist natürlich der Knaller. Aber alles in allem ist die Ecke, im Vergleich zu anderen Bereichen des Parks, dann doch eher, naja - es hat schon so ein wenig Betonplattencharme, mit fehlendem Schatten, usw. Allerdings ist der Stangenwald hier aus Stützen und Schienen jetzt schon zum mit der Zungeschnalzen.

Besser als Silverstar?
! Sorry, liebe Ruster Freunde des Europaparks. Silverstar ist ne schöne, große, beeindruckende Bahn. Mag ich sehr gerne. Gepflegte Wohnzimmerwohlfühlbahn in groß. Aber gegen Shambhala ist es dann doch eher Kindergeburtstag. Vorteil Spanien: Der Zug schnurrt wie ein Schneeleopard die Strecke entlang. Null, aber auch gar keine Vibration. Nix, nada. Vorteil Deutschland: Die Helix und die Schikane, zwei ganz nette Features, die hier dann allerdings auch irgendwie wieder nicht fehlen. Letzte Vorteile Spanien, der Horseshoe im EP ist halt ne Kurve, das Element hier (wie soll das eigentlich heißen) ist was völlig Abgefahrenes - und nicht zu vergessen: Auch Shambhala hat Spaßbremsen. Aber zumindest heute keine Trimmung. Nicht das kleinste Tschack, nicht den Hauch eines Ruckes oder sonstwas - die lassen das Ding einfach rennen wie ein Schnitzel.

Und wie ist das mit den Sitzen?
! Das ist für mich *die* Überraschung schlechthin. Sitzt man in der Mitte nebeneinander, dann ist es halt, joa, kennt man - inklusive der B&M'scheen Sitzbequemlichkeit. Sitzt man außen, sitzt man alleine! Ich finde das krass. Klar neben einem sitzt noch jemand - da hinten, am gefühlt anderen Ende des Parks. Aber eigentlich ist man vollkommen mit sich alleine. Die Mittensitzer sind ja auch so weit weg. Gefällt mir richtig, richtig gut! Solocoastering kannte ich bislang nicht!

Fazit:
Das wird nicht mein Overall-Top1-Coaster, da bin ich mir sicher. Aber wenn man einfach Bock auf richtig gesetzte Airtime hat, lange Airtime, fließende, schöne, luftige Airtime, dann dürfte Shambala in Europa im Stahlbereich das Nonplusultra sein. Tempo, Härte, Ruppigkeit, Biestigkeit, Inversionen, Verdrehungen - das machen die anderen Bahnen hier. Shambhala, steht mMn, wie bereits erwähnt, fürs Fliegen. Und ich find das knorke!

So, und jetzt sage ich mal vom Hotel-Balkon aus: "Nacht Shambhala. Morgen gehts nach Tibidabo, und von Montag bis Mittwoch stellen wir dich dann auf den Kopf. Jede Reihe, jeder Sitz. Früh, spät und mittendrin. Ich hoffe, du gibst dir Mühe!"