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Foren-Name: Compagnie des Alpes
Beitrag Nr.: 391
Beitrag Nr.: 19
#19, RE: Gestern im Fort Fun gesehen!
Geschrieben von MarcelR am 24-Okt-11 um 21:07 Uhr

Zum Thema Movie Park kann ich leider nichts sagen, da ich dort seit vielen Jahren nicht mehr war. Da sind andere garantiert qualifizierter, auch in der Beurteilung, ob es einen solchen roten Faden nicht doch gibt. Und ich denke auch, von dem was ich immer so mitbekomme, dass das HHF im MP einen anderen Umfang hat und eine andere Herangehensweise verfolgt.

Das Fort Fun betrachtend kann ich aber sagen, dass hier im jetzt dritten Jahr auch erst einmal was wachsen musste. 2009 gestartet mit der Theateridee, also dem Grundgerüst, hat man Jackie Moon so richtig erst in 2010, also letztes Jahr in den absoluten Fokus gesetzt. Und diese Fokussierung ist auch, nicht nur, aber auch, der, für diese Rolle fabelhaften Schauspielerin, Kollegin und für Barbara und mich auch Freundin zu verdanken, die die Jackie Moon wirklich lebt. Trotzdem war der Wald und auch der Kernteil, nämlich das Familien-Halloween, irgendwie noch nicht so ganz in der Sache drin.

In diesem Jahr gab es im Sommer einen Ideen-Workshop unter anderem mit der erwähnten Kollegin (deren Name ich einfach mal nicht hinausposaune) und dem Buchautor Sascha Ehlert, bei dem eine der Kernfragen war: Was sind die Stärken, was sind die Schwächen des Events? Und schnell schnell stellte sich heraus, dass es immer wieder das Thema Storyline war, das offensichtlich so deutlich wahrgenommen wurde und als absolute Stärke ausgemacht wurde. Und immer da, wo diese Storyline nicht so zu erkennen war, lagen dann auch die festgestellten Schwächen.

Also wurde schnell klar, dass genau hier der Hebel anzusetzen ist. Eine runde Geschichte, die genug Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet, ist offensichtlich der jetzt schon erkennbare Markenkern des Fort Fear Horrorlands. Deswegen war ganz klar, diese Hintergrundgeschichte auch auf das Familienhalloween, auf die Show und auf den Wald anzuwenden und Storytelling, Storytelling, Storytelling zum Mantra zu machen.

Das Schöne ist, wenn man mal eine solche Geschichte hat, und die Entwicklung des Romans Jackie und das dann fertige Buch ist natürlich eine wertvolle Stütze bei Besuchern wie Machern, lässt sich von hier aus der Faden gut weiterspinnen. Ausgeliefert als neue Maze ist da die logische Konsequenz aus dem Wunsch "jetzt machen wir mal völlig Abgedrehtes" und "wir bleiben aber in Geschichte festverwurzelt".

Man kann also vielleicht global sagen, dass es einfacher erscheint und wahrscheinlich auch ist, dieses Jahr eine Maze zu machen, im nächsten Jahr dann eine zweite, völlig andere, und der rote Faden "Zombie/Horror/Splatter" ist dafür ausreichend. Aber allein schon für die Zielgruppe "potenzielle Fort Fun-Besucher" ist mMn (und nicht nur, weil ich eben selber Teil dessen bin) die Jackie Moon Geschichte ein wahrer Glücksgriff. Obwohl Jackie böse und auch ein wenig abstoßend ist, wird sie von Teenagern (gerade Mädchen) geliebt und umringt. Das "Kaputte Puppen"-Thema läßt genug Möglichkeiten für ein nicht schockierendes, echtes Familienhalloween. Ein breiteres Spektrum spricht man mit dem Theater und seinem Schwarz-Weiß-Film Charme an, zünftiger ist es im Wald, obwohl auch hier endlich die passende Hintergrundschichte eingeflochten ist - und für all jene, die nach einer Attraktion gerne "WTF?" denken, dürfte das neue Maze genau richtig sein, während die neue Show dann wieder die ganze Familie vereint.

Für sowas braucht man dann halt neben der richtigen Grundidee eben auch die Bereitschaft, sich mal ein paar Nächte um die Ohren zu kloppen oder in Meetings stillzusitzen. Ideen müssen ent- und zur Not auch wieder verworfen werden. Bei der Auswahl und Ausbildung der Artisten und Darsteller sollte man sich auch mehr als nur die Frage stellen, ist der pünktlich und sieht der zur Not mit nem Eimer Blut überm Kopf irgendwie aus wie was aus der Hölle. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass es sich lohnt!

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Gruß Marcel
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